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Physikalische und musikalische Grundlagen
Töne sind harmonische Schwingungen und werden physikalisch als Schall
bezeichnet, wobei nicht jeder Schall im musikalischen Sinne auch ein Ton ist.
Schall kann sich in jedem Medium ausbreiten. Allgemein unterscheidet man Luft-
und Körperschall. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit (auch Schallgeschwindigkeit
genannt) ist in Luft bei 20°C und Normaldruck (1013,25hPa) 343m/s, das
entspricht 1234,8km/h. Die Schallgeschwindigkeit in 20°C warmen Wasser ist
1484m/s (= 5342km/h) und in Hartholz 3300m/s (= 11800km/h).
Der menschliche Körper kann Schall durch jeden Körperteil wahrnehmen. Am
Besten für die Rezeption von Luftschall ist das Trommelfell im Ohr ausgebildet.
Der hörbare Frequenzbereich reicht von ca. 16Hz bis 16kHz. Der tiefste
wahrnehmbare Ton ist also ein Subkontra C und der höchste ein c'''''''
(siebengestrichenes h). Der Mensch nimmt Frequenzen logarithmisch wahr, d.h.
dass Intervalle als Frequenzrelationen gehört werden. So ist z.B. eine Oktave
immer genau eine Frequenzverdopplung. Eine Quinte erhält man indirekt über eine
Frequenzverdreifachung und eine Dur-Terz über eine Frequenzverfünffachung, wenn
man die Töne wieder in die entsprechenden Oktaven setzt. D.h. eine reine Quinte
hat das Frequenzverhältnis 3:2 (= 1:1,5) und eine Dur-Terz das Verhältnis 5:4 (=
1:1,25). Diese Töne schwingen bei jedem natürlich erzeugtem Ton in
unterschiedlicher Stärke immer mit und nennt man Obertöne. Ohne Obertöne würden
alle Stimmen und Instrumente identisch klingen und wir könnten keine Vokale
formen. Teilt man die Oktave nun in zwölf gleiche Halbtöne auf, erhält man eine
Frequenzrelation der Halbtöne von 1:12√2 = 1:1,059463. Diese Stimmung nennt man
gleichtemperiert, hat aber zur Folge, dass die meisten Intervalle nicht mehr
rein sind. So haben vier gleichtemperierte Halbtöne (also quasi eine Dur-Terz)
das Verhältnis 1:1,260 und sieben gleichtemperierte Halbtöne (also quasi eine
Quinte) das Verhältnis 1:1,498. Daher neigen Sänger, die durch das Hören
elektronisch erzeugter Musik an reine Intervalle nicht gewöhnt sind, dazu,
Dur-Terzen eher zu hoch und Quinten eher zu tief zu singen. Glücklicherweise
haben die zweiten Bässe meist den Grundton und sind damit der Bezugspunkt der
Intonation.
Die menschliche Stimme vermag nicht, Frequenzen im gesamten hörbaren Bereich
zu erzeugen, nimmt man die mitschwingenden Obertöne aus. Die nachfolgende
Tabelle zeigt die Frequenzen und Wellenlängen von tiefen Tönen. Töne unterhalb
des "Großen C" kommen in der Chorliteratur selten vor. Wie aber unsere "Tiefe
Ton Lobby" zeigt, ist es möglich, Töne bis zum "Kontra F" mit natürlicher Stimme
zu erzeugen.
Tonname | Frequenz | Wellenlänge in Luft | Wellenlänge in Wasser |
D | 73,4Hz | 4,67m |
20,21m |
Cis | 69,3Hz | 4,95m | 21,42m |
C | 65,4Hz | 5,20m | 22,69m |
Kontra H | 61,7Hz | 5,56m | 24,04m |
Kontra B | 58,3Hz | 5,89m | 25,47m |
Kontra A | 55,0Hz | 6,24m | 26,98m |
Kontra Gis | 51,9Hz | 6,61m | 28,59m |
Kontra G | 49,0Hz | 7,00m | 30,29m |
Kontra Fis | 46,2Hz | 7,42m | 32,09m |
Kontra F | 43,7Hz | 7,86m | 33,99m |
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